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Förderung von Forschungsverbünden zu Pandemieprävention und -reaktion

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Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert trans- und interdisziplinären Forschungsverbünde zum Thema „Pandemieprävention und -reaktion im Rahmen eines One-Health-Ansatzes“. Ziel der Förderrichtlinie ist es, die Vorbereitung und Reaktion auf zukünftige Infektionsausbrüche beim Menschen zu verbessern und so einen Beitrag zur wirksamen Pandemieprävention und -reaktion zu leisten. Dazu soll die inter- und transdisziplinäre Gesundheitsforschung, aufbauend auf dem One-Health-Ansatz, gestärkt werden und mit dem öffentlichen Gesundheits- und/oder Veterinärwesen und der Umweltverwaltung vernetzt werden, um gemeinsam die drängendsten Forschungsfragen anzugehen.

Der Zuwendungszweck ist die Etablierung von inter- und transdisziplinären Forschungsverbünden, die zu bekannten, neuen und/oder neuartigen Varianten bekannter, übertragbarer Erreger mit Epidemie-/Pandemiepotential oder zu AMR forschen. Relevante Bereiche der Gesundheitsforschung (zum Beispiel Human- und Veterinärmedizin, relevante Umweltdisziplinen sowie Sozial- und Geisteswissenschaften) sollen sich disziplin- und sektorenübergreifend in Forschungsverbünden vernetzen.

So soll ein breitgefächertes, thematisch ausgewogenes Forschungsportfolio in Bezug auf Pandemieprävention und -reaktion, Anwendungsnähe und Erregerspektrum entstehen. Ziel ist die Entwicklung leicht adaptierbarer und in der Praxis anwendbarer Lösungen zur Vorbeugung und im Ausbruchsfall zur Eindämmung von Infektionen mit unterschiedlichen Erregern und AMR in Deutschland.

Neue und wiederauftretende Infektionskrankheiten nehmen seit Jahren an Häufigkeit zu. Mögliche Ursachen für Krankheitsausbrüche sind beispielsweise das Vordringen des Menschen in unberührte Lebensräume, Regionen mit hoher Bevölkerungsdichte, zunehmender Kontakt zu Wildtieren, steigende Mobilität und Warenströme, Klimawandel und damit verbunden die Ausbreitung von Erregern in neue Gebiete sowie industrielle Landwirtschaft mit intensiver Nutztierhaltung. Interdisziplinäre Forschung mit dem Ziel der besseren Vorbeugung und Reaktion auf Infektionsausbrüche muss daher zwingend die vielfältigen Beziehungen zwischen Erreger, Mensch, Tier und Ökosystem berücksichtigen, das heißt einen One-Health-Ansatz verfolgen.1

Diese Anforderungen gelten dabei auch für die Erforschung antimikrobieller Resistenzen (AMR) als sogenannte „stille Pandemie“. Ein besseres Verständnis der Dynamik und der Übertragungsrisiken von neuen, wiederauftretenden und endemischen Erregern, die Entwicklung von Präventionsstrategien und zielführenden Reaktionsmechanismen sind unabdingbar, um zukünftig besser auf Infektionsausbrüche vorbereitet zu sein.

Hinsichtlich der Vorbereitung auf künftige Gesundheitskrisen muss daher auch eine bevölkerungsbezogene Perspektive eingenommen werden, um das Verständnis dafür zu verbessern, wie ein konsequenter Infektionsschutz umgesetzt werden kann. Die gesundheitlichen und ökonomischen Auswirkungen von Epidemien und Pandemien auf die Bevölkerung sollen möglichst gering sein und die getroffenen Präventionsmaßnahmen effektiv und gleichzeitig so akzeptabel wie möglich gestaltet werden.

Dazu bedarf es einer Vernetzung der Infektionsforschung mit der Public-Health-Forschung, die sich der Verhinderung von Krankheiten, der Steigerung der Lebenserwartung und der Förderung der Gesundheit der Bevölkerung durch soziale, politische und organisatorische Anstrengungen der Gesellschaft widmet.2
Der komplette Text dieser Bekanntmachung mit den darin enthaltenden Verknüpfungen zu weiteren notwendigen Unterlagen ist im Internet unter https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/17566.php zu finden.

Ansprechpersonen:

Dr. Kyra Hermanns, Dr. Friederike Maaßen und Dr. Ursula Kopp
Telefon: 0228 3821-1199
E-Mail: Pandemie@dlr.de
Internet: www.gesundheitsforschung-bmbf.de

Vordrucke für Förderanträge, Richtlinien, Merkblätter, Hinweise und Nebenbestimmungen können unter der Internetadresse https://foerderportal.bund.de/easy/easy_index.php?auswahl=easy_formulare abgerufen oder unmittelbar beim oben angegebenen Projektträger angefordert werden.

Zur Erstellung von Projektskizzen und förmlichen Förderanträgen ist das elektronische Antragssystem „easy-Online“ zu nutzen (https://foerderportal.bund.de/easyonline).

Verbindliche Anforderungen an die Projektskizze sind in einem Leitfaden für einreichende Personen (https://projekttraeger.dlr.de/media/gesundheit/leitfaden/Leitfaden_Pandemieverbünde.pdf) niedergelegt.

Diese Förderrichtlinie gilt in Verbindung mit dem Rahmenprogramm Gesundheitsforschung, siehe https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/files/Rahmenprogramm_Gesundheitsforschung_barrierefrei.pdf.

 

1 Definition One Health des One Health High-Level Expert Panel: https://www.who.int/news/item/01-12-2021-tripartite-and-unep-support-ohhlep-s-definition-of-one-health

2 Definition von Public Health des Robert-Koch-Instituts: https://www.rki.de/DE/Content/Institut/Public_Health/Beitrag_Jubilaeumsbuch.html