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Gerlach fördert KI-Projekte für eine bessere Frauengesundheit mit neun Mio. Euro

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Das Bayerische Gesundheitsministerium hat einen neuen Förderaufruf gestartet, um innovative KI-Projekte zur Verbesserung der Frauengesundheit zu unterstützen. Insgesamt stehen dafür neun Millionen Euro zur Verfügung.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache bei Frauen, bundesweit und auch im Freistaat. Jährlich erkranken in Bayern zudem mehr als 10.000 Frauen an Brustkrebs, 2.939 Frauen sind im Jahr 2022 daran verstorben. Außerdem hat die Zahl der Endometriose-Diagnosen seit 2019 in Bayern stetig zugenommen. Aktuell werden in Bayern pro Quartal mehr als 30.000 Frauen mit Endometriose behandelt. Zudem gehen mehr Frauen als Männer wegen psychischer Erkrankungen vorzeitig in Rente – und bei 80 Prozent aller Essstörungen, die ambulant behandelt wurden, handelt es sich um Patientinnen.

Das Bayerische Gesundheitsministerium unter der Leitung von Gesundheits- und Präventionsministerin Judith Gerlach hat nun einen Förderaufruf für Projekte gestartet, die Künstliche Intelligenz (KI) zur Verbesserung der Prävention und Versorgung von Frauen einsetzen.

Gerlach betont, dass es in der Frauengesundheitsversorgung noch Hürden gibt, wie unzureichende oder verzerrte Daten, da Frauen in medizinischen Studien oft nicht ausreichend berücksichtigt wurden. Erkrankungen und Beschwerden treten bei Frauen häufig anders auf als bei Männern, wie etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zusätzlich gibt es gesundheitliche Besonderheiten wie Wechseljahre, Risikofaktoren und spezifische Krankheiten wie Osteoporose, Endometriose und Gebärmutterhalskrebs, die Frauen häufiger oder ausschließlich betreffen.

Ab sofort können beim Bayerischen Gesundheitsministerium innovative digitale Projekte eingereicht werden, die durch den Einsatz von KI die Präventionsmaßnahmen für Frauen oder die medizinische und pflegerische Versorgung verbessern.

Der Förderaufruf zielt darauf ab, bis zu drei innovative Projekte in Bayern auszuwählen und über einen Zeitraum von drei Jahren zu fördern. Dafür stehen insgesamt bis zu neun Millionen Euro bereit. Besonders im Fokus stehen Projekte, die die spezifischen gesundheitlichen Bedürfnisse von Frauen adressieren und dabei helfen, bestehende Hürden in der medizinischen Versorgung zu überwinden. Dazu gehören unter anderem unzureichende oder verzerrte Daten sowie die oft unterschiedliche Symptomatik von Krankheiten bei Frauen und Männern.

Interessierte können ihre Projektvorschläge und -skizzen bis spätestens 23. September 2024 bei der Bayern Innovativ Gesellschaft für Innovation und Wissenstransfer mbH (kontakt@projekttraeger-bayern.de) eingereicht oder unter  datentransfer.bayern-innovativ.de/secuform/portal/projekttraeger hochgeladen werden.

Alle Informationen zur neuen Gesundheits- und Pflegedigitalisierungsrichtlinie sowie zur Einreichung von Projektvorschlägen sind unter https://s.bayern.de/baydigup-2024 zu finden. Unterlagen zur Teilnahme am Förderaufruf und weitere Informationen unter www.bayern-innovativ.de/de/seite/gesundheits-und-pflegeprojekte-baydigup.