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GO-Bio: 20 Millionen Euro für sieben Gründerteams, Bayern gut vertreten

Gründerglück bei den Biotechnologietagen in Hamburg: 9 GO-Bio-Gründerteams mit Geschäftsideen aus den Biowissenschaften dürfen sich in diesem Jahr über eine Millionenförderung freuen.

(folgender Text entnommen: www.biotechnologie.de )

Bei den „Deutschen Biotechnologietagen 2014“ in Hamburg wurden am 10. April die Preisträger der sechsten Auswahlrunde von GO-Bio gekürt. Insgesamt sieben Teams dürfen sich über rund 20 Millionen Euro Anschubfinanzierung freuen. Zwei Projektteams aus früheren Auswahlrunden haben es in die nächste Förderphase geschafft, wofür das BMBF weitere 8 Millionen Euro bereitstellt.  

Um die Finanzierungslücke zwischen öffentlicher Forschung und privater Firmenfinanzierung zu schließen, wurde in den letzten Jahren einiges getan: Zum einen verbessert etwa der vom Bundeswirtschaftsministerium initiierte High-Tech Gründerfonds das Angebot an Wagniskapital für frühe Unternehmensphasen, zum anderen wurden Forschungsförderprogramme wie GO-Bio für die Validierungs- und Kommerzialisierungsphase wissenschaftlicher Ergebnisse aufgelegt.

Mit dem Wettbewerb GO-Bio fördert das BMBF gründungsbereite Forscherteams in den Lebenswissenschaften, um technisch anspruchsvolle Ideen zu einer tragfähigen Unternehmensgründung reifen zu lassen. Seit dem Start im Jahre 2005 wurden bisher sechs Auswahlrunden bei GO-Bio abgeschlossen, 46 Teams wurden für eine Förderung ausgewählt. (www.go-bio.de ). 

7 neue Preisträger und 2 Verlängerungen

In der sechsten Auswahlrunde beteiligten sich außergewöhnlich viele Bewerber an GO-Bio. Aus mehr als einhundert eingereichten Projektskizzen wurden sieben Teams ausgewählt. Sie dürfen sich insgesamt über 20 Millionen Euro Anschubfinanzierung freuen.

Die sieben Preisträger von 2014 erforschen und entwickeln ihre Ideen in Bremen, Hamburg, Frankfurt, Jülich, Luckenwalde, München und Regensburg. Die Bandbreite der geförderten Ideen ist groß: Drei Projekte beschäftigen sich mit biologischen Prozessen für die Industrie, zwei GO-Bio-Preisträger wollen innovative Therapien entwickeln, um schwerwiegende Erkrankungen wie die Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) oder Gelenkrheuma zu behandeln. In einem Projekt aus der Medizintechnik geht es um eine Methode, mit der sich Nierensteine gründlicher entfernen lassen. Auch ein intelligentes Sensorsystem für Milchkühe für eine nachhaltige Tierhaltung gehört zu den diesmal prämierten GO-Bio-Projekten.

Zwei GO-Bio-Gründerteams aus früheren Auswahlrunden haben die zweite Förderphase erreicht. Sie dürfen sich über insgesamt 8 Millionen Euro Fördergelder vom BMBF freuen.  Aus der 3. Auswahlrunde hat das Team um den Rostocker Biophysiker Philipp Köster mit seinem Projekt PoreGenic überzeugt. Aus GO-Bio-Runde vier hat es das Münchener Team um Markus Gerhard mit dem Impfstoff-Projekt Imevax in die nächste Förderphase geschafft (zum Projektsteckbrief: hier klicken).

 

 

46 GO-Bio-Projekte bisher, 22 Unternehmen angeschoben

Über maximal sieben Jahre finanziert das BMBF die Forscher, um eine wissenschaftliche Idee zu einem marktfähigen Produkt weiterzuentwickeln und mittelfristig ein nachhaltiges Unternehmen zu gründen. Die GO-Bio-Förderung erfolgt dabei in zwei Phasen. In der ersten Förderphase soll von der Arbeitsgruppe das Anwendungspotenzial der Entwicklung herausgearbeitet und bewertet werden. Begleitend sollen konkrete Kommerzialisierungsstrategien für die weitere Umsetzung der Ergebnisse entwickelt werden. In der zweiten Förderphase, über die nach einer Zwischenevaluation entschieden wird, erfolgt die Überführung dieser Strategien in die wirtschaftliche Verwertung. Dass die geförderten Teams gute Aussichten haben, das angepeilte Ziel einer Firmengründung zu erreichen, zeigt ein Blick auf die GO-Bio-Projekte der vergangenen Jahre: Im Rahmen von nunmehr 46 geförderten Projekten sind bisher 22 Firmen gegründet worden oder sie wurden in dieser Zeit operativ tätig. GO-Bio-Projekte haben schon mehrfach für Schlagzeilen gesorgt. So wurde die iThera Medical GmbH (München) kürzlich mit dem deutschen Innovationspreis in der Kategorie Start-ups ausgezeichnet (mehr...). Die Firma ist aus einem GO-Bio-Projekt aus der 3. Auswahlrunde hervorgegangen. Ein spektakulärer Deal war 2012 der Firma Corimmun gelungen: Das Start-up aus Martinsried, 2008 aus dem Zusammenschluss von zwei GO-Bio-Teams entstanden, wurde im Juli 2012  für 100 Millionen Dollar von einem großen Pharma-Unternehmen gekauft (mehr...).


Übersicht der beiden bayerischen neu zur Förderung ausgewählten Projekte in Runde sechs:

Prof. Dr. Ulrich Bogdahn, Universitätsklinikum Regensburg            

 Die Neurogenese ankurbeln und die ALS behandeln

 Das Projekt im Detail: hier klicken

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Dr. Wolfgang Schwarz, Technische Universität München

Cellulose-Ketten effizienter knacken mit Multi-Enzymkomplex

 Das Projekt im Detail: hier klicken