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Quantensensorik, Resorbierbare Implantate, Mikrostrahltherapie, KI-gestützte Chirurgie und mobile Schlaganfalldiagnostik: die Gewinnerteams des Medical Valley Awards 2024 stehen fest

© Medical Valley EMN e.V.

Die Gewinnerteams des Medical Valley Awards 2004 stehen fest: die Projekte QuLiBi, ENDOLEASE, MILA, StrokeCap und NovaSurgAI von der Technischen Universität München, vom Universitätsklinikum Würzburg und der Julius-Maximilians-Universität Würzburg sowie des LMU Klinikums konnten die Jury überzeugen. Durch den Award werden fünf Forschungsteams gefördert, die ihre innovativen Ideen für die Gesundheitsbranche umsetzen und ein eigenes Startup gründen möchten. Die Teams erhalten eine finanzielle Unterstützung von 500.000 Euro sowie individuelle Betreuung und Expertise aus dem Medical Valley-Netzwerk.

Zum fünften Mal wurde der Medical Valley Award verliehen, eine Auszeichnung des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie. Durch den Award werden fünf Forschungsteams gefördert, die ihre innovativen Ideen für die Gesundheitsbranche umsetzen und ein eigenes Startup gründen möchten. Die Teams erhalten eine finanzielle Unterstützung von 500.000 Euro sowie individuelle Betreuung und Expertise aus dem Medical Valley-Netzwerk.

Diese Forschungsgruppen, die es sich zum Ziel gesetzt haben, die Gesundheitsversorgung der Zukunft aktiv mitzugestalten, erhalten im Rahmen der Auszeichnung nicht nur eine individuell angepasste Unterstützung für ihre Ausgründungsprojekte, wie Pitch-Training, Startup-Support, Coaching und Mentoring, sondern profitieren auch von einer Förderung, die in ihrer Form einzigartig ist und ihnen auf ihrem Weg in die Startup-Welt einen wertvollen Vorteil verschaffen kann.

Neben der finanziellen Unterstützung und dem Transfer von Fachwissen durch Expertinnen und Experten ist für die Teams vor allem die Vernetzung innerhalb eines starken Clusters von großer Bedeutung. Die Region, in der das Cluster ansässig ist, hat sich als herausragender Standort für die Gesundheitsbranche etabliert und genießt internationale Anerkennung.

Das sind die fünf Gewinnerteams:

QuLiBi – Quantensensorik-basierte Flüssigbiopsie für Krebsmonitoring

QuLiBi nutzt Quantensensorik, um eine innovative Flüssigbiopsie-Technologie für das Krebsmonitoring zu entwickeln. Aktuell werden Therapieerfolge oft erst nach drei bis sechs Monaten überprüft, was zu verzögerten Anpassungen und suboptimalen Behandlungsergebnissen führen kann. QuLiBi zielt darauf ab, diese Überwachungsintervalle signifikant zu verkürzen und eine präzise Überwachung der Krebstherapie innerhalb weniger Tage zu ermöglichen. Erste Ergebnisse zeigen, dass einzelne Krebszellen mit außergewöhnlicher Genauigkeit erkennbar sind. Im Rahmen des Medical Valley Awards wird die Technologie für den Einsatz in Vollblutproben validiert, was den Weg für eine neue Ära in der Krebsüberwachung und Präzisionsmedizin ebnen könnte.

Einrichtung: Technische Universität München

Team: M. Sc. Robin D. Allert, Dr. Linyan Nie, M. Sc. Karl D. Briegel, M. Sc. Nick R. von Grafenstein

ENDOLEASE - "ENDOvascular reLEASE"

Das Projekt ENDOLEASE zielt darauf ab, die Medikamentenverabreichung zu revolutionieren und unerwünschte Nebenwirkungen zu minimieren. Herkömmliche systemische Arzneimittelgaben verursachen oft Nebenwirkungen in anderen Organen, was ihre Anwendung einschränkt. ENDOLEASE entwickelt eine innovative Plattformtechnologie zur präzisen Freisetzung von Medikamenten, um die Behandlung schwerer Erkrankungen wie Herzinfarkten, Schlaganfällen und Krebserkrankungen zu verbessern. Mithilfe eines resorbierbaren Implantats, das direkt in die betroffene Arterie eingesetzt wird, können Wirkstoffe gezielt und lokal in den Blutstrom abgegeben werden. Dadurch wird die therapeutische Wirksamkeit am Zielort erheblich gesteigert und systemische 3 Nebenwirkungen reduziert. Der Fokus des vorliegenden Projekts liegt auf der Optimierung der Herzinfarkttherapie, um langfristige Folgeschäden wie die Entwicklung einer Herzinsuffizienz zu verhindern.

Einrichtung: Universitätsklinikum Würzburg

Team: Dr. med., M. Sc. Anna Fleischer, Prof. Tomasz Jüngst, Johannes Braig, Dr. Heinz Schwer

MILA - MIkrostrahl Linienfokus-Röntgenanlage

MILA hat ein neues, kompaktes Gerät für die Mikrostrahltherapie entwickelt, das eine vielversprechende Alternative zur herkömmlichen Strahlentherapie bei Krebs darstellt. Diese neue Technologie ist besonders schonend und hat in präklinischen Studien bereits beeindruckende Ergebnisse gezeigt. Ziel des Projekts ist es, ein Kontrollsystem und eine präzise Strahlformung zu entwickeln, um das Gerät für klinische Studien und den anschließenden Marktzugang vorzubereiten. Das Team hofft, damit die Heilungschancen für Menschen, die an Krebs erkrankt sind, deutlich zu verbessern.

Einrichtung: Technische Universität München

Team: PD Dr. Stefan Bartzsch, Anton Dimroth, Johanna Winter, Christian Petrich

StrokeCap - Die mobile Schlaganfalldiagnostik der Zukunft

Die StrokeCap ist ein innovatives, tragbares Gerät, das von einer Gruppe junger Wissenschaftler aus Würzburg entwickelt wird, um die mobile Schlaganfalldiagnostik zu revolutionieren und Leben zu retten. Mithilfe zugelassener, injizierbarer magnetischer Nanopartikel soll sie die Durchblutung des Gehirns strahlenfrei und in Echtzeit darstellen. Dadurch können Notfallteams direkt vor Ort eine präzise Diagnose stellen und das optimale Krankenhaus zur Behandlung auswählen. Diese bahnbrechende Technologie hat das Potenzial, die Zeit bis zur Behandlung drastisch zu verkürzen und damit das Risiko schwerer Folgeschäden bei Schlaganfallpatienten signifikant zu reduzieren.

Einrichtung: Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Team: Prof. Dr. rer. nat. Volker Behr, PD Dr. med. Stefan Herz, PD Dr. med. Moriz Herzberg, Dr. rer. nat. Patrick Vogel, Teresa Reichl (M.Sc.)

NovaSurgAI: KI-gestützte Chirurgie – Revolutionierung der Bauchchirurgie durch Datenwissenschaften

NovaSurgAI entwickelt ein revolutionäres, datengetriebenes Augmented-Reality (AR) Assistenzsystem für die Bauchchirurgie, um Herausforderungen wie hohe Komplikationsraten, komplexe Anatomie und Nachwuchsmangel anzugehen. Durch die Nutzung digitalisierter chirurgischer Erfahrungen und maschinellem Lernen kann das 4 System optimale und individuelle OP-Strategien für Patientinnen und Patienten vorschlagen. Zudem bietet es Chirurgen eine kontextspezifische AR-Darstellung während der Operation. Ziel von NovaSurgAI ist es, die Ausbildungszeit zu verkürzen, die Qualität der Chirurgie zu verbessern und die Effizienz der Behandlung zu steigern, indem es weltweit zugängliches, datenbasiertes chirurgisches Wissen direkt in den Operationssaal bringt.

Einrichtung: LMU Klinikum

Team: Dr. med. Christian Heiliger, Alexander Winkler, Dr. Thomas Heiliger